In der Antike standen der ideellen Hochschätzung des Kindes sowohl Kindsaussetzung als auch Kindstötung gegenüber: Im Militärstaat Sparta z. B. wurden schwächliche Neugeborene in eine Schlucht gestürzt, im Römischen Reich Findlinge als Sklaven aufgezogen. In der frühchristlichen Literatur finden sich dagegen zahlreiche idealisierende Darstellungen von Weggabe und Adoption von Kindern, da das Christentum den Kindermord bekämpfte. Findelhäuser sind seit dem 8. Jahrhundert bezeugt, waren aber in der Praxis kein wirksames Mittel gegen die hohe Kindersterblichkeit (bei 50 %). Der häufige und frühe Tod

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Quellenangabe
Brockhaus, Das Kind in Vergangenheit und Gegenwart. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/kind-20/das-kind-in-vergangenheit-und-gegenwart