Aufklärung (Geistes- und Kulturgeschichte)
Aufklärung, Geistes- und Kulturgeschichte: Bezeichnung für eine geistes- und kulturgeschichtliche Epoche (zunächst Europas), beginnend am Ende des 17. Jahrhunderts (Aufklärungszeitalter); zugleich die sie prägende Richtung des Denkens, die von England
(29 von 202 Wörtern)Grundzüge
Wie die Epochenbezeichnung in den verschiedenen europäischen Sprachen (italienisch Illuminismo, spanisch Ilustración, polnisch Oświecenie) bereits nahelegt, liegt dem Begriff Aufklärung eine Lichtmetaphorik zugrunde. Mit dem Begriff der Aufklärung ist also sowohl im Bereich des Denkens als auch mit Blick auf die Gesellschaft die Vorstellung verbunden, dass es sich dabei um einen Vorgang handelt, in dem Licht (lateinisch illuminatio »Erleuchtung«) in ein vorgängiges Dunkel
(63 von 450 Wörtern)Entwicklung
Im Hinblick auf diese geistesgeschichtlichen Veränderungen werden im Prozess der Aufklärung heute zwei (E. Cassirer; Herbert Dieckmann, * 1906, † 1986), drei (Peter-André Alt, * 1960) oder vier Phasen (Rolf Grimminger, * 1941) unterschieden. Allen diesen Modellen liegt der Übergang von einer rationalistischen (1680–1750) zu einer empirischen Phase (1750–90) der Aufklärung zugrunde, wobei dann gegebenenfalls noch eine Frühphase des Übergangs zur Aufklärung (1680–1720/30)
(58 von 411 Wörtern)Hauptbereiche
Geschichte: Die Aufklärung selbst wirkte sich nicht nur auf einzelne Felder und Arbeitsbereiche aus, sondern trug ihrerseits zur Ausdifferenzierung der Wissensbereiche und der Wissenschaften in einem modernen Sinn erheblich bei. Im Zusammenhang mit dem Fortschrittsgedanken kam es zu einer eingehenden Beschäftigung mit der Geschichte: Bayle begründete die Quellenkritik; umfassende Werke der Geschichtsschreibung (Hume, E. Gibbon, Voltaire) und Geschichtsphilosophie (C. Montesquieu, M. J. A. Condorcet, J. G. Herder) entstanden. Zum besonderen Problem wurde für Gibbon und Montesquieu der Kulturverfall, die Suche nach Erklärungen und nach Mustern
(80 von 1827 Wörtern)Auswirkungen
Das Denken der Aufklärung bezeichnet die noch immer in Geltung befindlichen Rahmenbedingungen westlicher Gesellschaften insoweit, als 1) individuelle Selbstbestimmung und Selbstverantwortung (der Maßstab einer vernunftgeleiteten Kritik), 2) das Modell einer Politik und gesellschaftliche Entwicklungen spiegelnden und begleitenden Öffentlichkeit sowie 3) die Vorstellung einer auf Freiheit und Gleichheit aufruhenden politischen Verfassung (Republik) auch in der Gegenwart die Leitideen der Demokratien und der sie tragenden Werteordnung sind. Seit den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts entwickelten sich aus der
(72 von 508 Wörtern)