Schweiz, französisch Suisse [sɥis], italienisch Svizzera, rätoromanisch Svizra, amtlich

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Landesporträt

Die Schweiz ist eine föderalistisch organisierte parlamentarische Demokratie in Mitteleuropa. Sitz von Regierung, Parlament und vielen Bundesbehörden ist Bern. Gebirge prägen einen Großteil des Landes, im Westen der Jura, im Süden und Osten die Zentralalpen. Bevölkerung und Wirtschaft haben ihren

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Geografie

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Landschaft

Die Schweiz grenzt im Norden an Deutschland (Baden-Württemberg; Grenzlänge ohne Enklaven 364 km), im Osten an Österreich (Vorarlberg und Tirol; zusammen 180 km) und Liechtenstein (41 km), im Süden an Italien (Südtirol im äußersten Osten, Lombardei, Piemont und Aostatal; zusammen 800 km) und im Westen an Frankreich (Savoyen, Franche-Comté und Elsass; zusammen 585 km).

Die Schweiz ist im Wesentlichen ein Gebirgsland, das einen Teil der zentralen Alpen und diesen nördlich vorgelagerte Landschaften umfasst; ihre West-Ost-Erstreckung liegt bei rd. 350 km, die Nord-Süd-Erstreckung bei etwa

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Klima

Der größte Teil der Schweiz hat ein feuchtgemäßigtes Klima mit hohen Niederschlägen; drei Viertel der Landesfläche empfangen über 1 000 mm jährlich; die Maxima

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Vegetation

Aufgrund der Höhenunterschiede des Territoriums der Schweiz unterscheidet man mehrere Vegetationsstufen. Die kolline Stufe (Hügellandstufe, bis etwa 600 m über dem Meeresspiegel) bietet gute Voraussetzungen für den landwirtschaftlichen

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Tierwelt

Die Tierwelt der Schweiz umfasst etwa 40 000 Arten, darunter 376 Wirbeltiere. Neben weitverbreiteten, bekannten mitteleuropäischen Arten wie Reh, Rothirsch, Wildschwein, Rotfuchs, Dachs, verschiedenen Marderartigen, Feldhase u. a. ist vor allem die alpine Fauna

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Gesellschaft

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Bevölkerung

In der Schweiz leben mehrere Sprachgemeinschaften, Konfessionen und Nationalitäten zusammen. 25 % der Bevölkerung sind Ausländer (ständige ausländische Wohnbevölkerung). Bei der Erwerbsbevölkerung liegt der Anteil durch die vielen Grenzpendler, darunter Italiener, Deutsche, Portugiesen, Serben, Spanier, Türken u. a., viel höher. Die Zahl der Asylsuchenden liegt (2020) bei 59 000.

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Eiger und Mönch. Die gewaltigen Bergmassive bilden eine traumhafte Kulisse für das Skigebiet um die Kleine Scheidegg im Berner Oberland.

Die mittlere Bevölkerungsdichte beträgt 217

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Religion

Die Glaubens- und Gewissensfreiheit ist durch Artikel 15 der Bundesverfassung gewährleistet; Grundlage der Staat-Kirche-Beziehungen bildet Artikel 72 der Bundesverfassung. Die Regelung der staatskirchenrechtlichen Verhältnisse erfolgt nach kantonalem Recht und ist hinsichtlich der staatskirchenrechtlichen Einzelbestimmungen in den Kantonen unterschiedlich ausgestaltet. Die 1874 in die Verfassung eingeführte Genehmigungspflicht für die Errichtung von Bistümern durch den Bund, der sogenannte »Bistumsartikel« (Artikel 72 Absatz 3 Bundesverfassung), wurde

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Politik und Recht

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Politik

Gemäß der Verfassung vom 18.4.1999 (in Kraft seit 1.1.2000; 2006 modifiziert), die die frühere Verfassung von 1874 in aktualisierter, inhaltlich aber weitgehend unveränderter Gestalt fortschreibt, ist die Schweiz ein demokratischer Bundesstaat, der aus 26 Kantonen besteht.

Gesetzgebendes Organ (Artikel 148 ff.) ist die Bundesversammlung (französisch Assemblée fédérale, italienisch Assemblea federale), die aus zwei Kammern besteht, dem Nationalrat und dem Ständerat. Die 200 Abgeordneten (Nationalräte) des Nationalrats (französisch Conseil national, italienisch Consiglio nazionale) werden in kantonalen Wahlkreisen nach Verhältniswahlrecht für 4 Jahre gewählt.

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Nationalsymbole

Die Nationalflagge wurde 1848 eingeführt. Sie ist eine Wappenfahne und eine der wenigen

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Parteien

Die Parteienlandschaft weist, bedingt durch die unterschiedlichen politischen Traditionen der Kantone, eine große Vielfalt auf. Im Bundesrat vertretene Parteien sind

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Gewerkschaften

Trotz Gründung lokaler Gewerkschaften in den 1840er-Jahren, des ersten nationalen Berufsverbandes 1858 (Schweizer Typographenverband) und des ersten Dachverbandes (Schweizerischer Gewerkschaftsbund, SGB) 1880 erlangten die schweizerischen Gewerkschaften erst Anfang des 20. Jahrhunderts größere Bedeutung. Machte das Scheitern des ersten

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Militär

Vor dem Hintergrund der sich verändernden Sicherheitslage wurde Ende der 1980er-Jahre eine tiefgreifende Strukturreform der schweizerischen Streitkräfte sowie eine grundlegende Modernisierung der Hauptwaffensysteme eingeleitet. Gesetzliche Grundlage des Projekts »Armee 95« ist das am 1.1.1996 in Kraft getretene neue Militärgesetz. Danach unterhält die Schweiz auch weiterhin eine

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Verwaltung

Die Schweiz ist administrativ in 26 Kantone gegliedert. Unterste Verwaltungseinheiten sind

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Recht

Der größte Bestand des im Wesentlichen vom Bund geordneten Privatrechts (bürgerliches und Handelsrecht) findet sich im Schweizerischen Zivilgesetzbuch (ZGB); es enthält in einem 5. Teil, jedoch mit

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Bildungswesen

Ein nationales Bildungsministerium gibt es in der Schweiz nicht. Im Sinne eines kooperativen Föderalismus teilen sich Gemeinden, Kantone und der Bund die Verantwortung für das dezentralisierte Bildungssystem. Ihr Zusammenwirken ist in der 2006 modifizierten Bundesverfassung verpflichtend festgeschrieben und wird zurzeit u. a. noch auf der Basis des Konkordats über die Schulkoordination (1970) und der Interkantonalen Vereinbarung über die Anerkennung von Ausbildungsabschlüssen (1993), weiterer Regelungen zur Diplomanerkennung, einer

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Medien

Meinungs- und Pressefreiheit sind gewährleistet, die Berichterstattung ist frei. Aufgrund der Mehrsprachigkeit und der föderalen Struktur des Landes gibt es eine stark dezentralisierte Presse mit insgesamt 180 Titeln.

Den Markt für Tageszeitungen teilen

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Wirtschaft

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Wirtschaft

Die Schweiz gehört zu den Ländern mit dem höchsten materiellen Wohlstand. Mit einem Bruttonationaleinkommen (BNE) von (2017) 80 560 US-$ je Einwohner liegt die Schweiz noch vor Norwegen und Luxemburg auf dem ersten Platz unter den europäischen Industrieländern. Auch international liegt die Schweiz unter den Industrienationen vor den USA und Japan. Die Wirtschaftskraft der Schweiz beruht u. a. auf einem hoch entwickelten und seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs

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Landwirtschaft

Der Anteil der Landwirtschaft am BIP beträgt (2016) 0,7 %. Noch ausgeprägter als in anderen Industrieländern wird die Landwirtschaft auch in der Schweiz stark subventioniert, wobei vor allem ökologische Produktionsformen (rund 10 % der Betriebe) gefördert werden. Die Zahl der

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Dienstleistungssektor

Gemessen an der Zahl der Beschäftigten sind die wichtigsten Dienstleistungsbereiche das Gesundheits- und Sozialwesen (709 700), Handel und Kfz-Reparatur (651 500), die Erbringung von freiberuflichen wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (409 300), das Bildungswesen (350 600) und das Gastgewerbe (257 800). Eine besondere Bedeutung kommt – mit 241 900 Beschäftigten – den Banken sowie den Finanz- und Versicherungsunternehmen zu. Die 253 (2017) Bankunternehmen sind Universalbanken im

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Industrie

Von den (2017) 1,08 Mio. Beschäftigten des industriellen Sektors arbeiten fast zwei Drittel im verarbeitenden Gewerbe, rd. 32 % im Baugewerbe und 5 % in den Bereichen Bergbau, Energie- und Wasserwirtschaft. Gemessen an der Zahl der Beschäftigten sind die wichtigsten Industriezweige die Elektro- und feinmechanische Industrie (inklusive Uhren- und

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Energiewirtschaft

Seit 1950 hat sich der Endenergieverbrauch in der Schweiz bei einer Zunahme der Bevölkerung um rund die Hälfte mehr als verfünffacht. Die größte Zunahme verzeichnet

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Bodenschätze

Die Schweiz besitzt kaum abbauwürdige Bodenschätze. Die Förderung von Eisenerz wurde

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Verkehr

Obwohl in der Schweiz im europäischen Vergleich mit Abstand die meisten Kilometer pro Einwohner mit der Bahn zurückgelegt werden, übertrifft das Auto die Schiene um ein Mehrfaches. Die Schweiz zählt mit einer Pkw-Dichte von (2017) 546 Einheiten je 1 000 Einwohner zu den am stärksten motorisierten Ländern der Erde.

Das Straßennetz umfasst (2016) 71 540 km; davon sind 1 840 km Nationalstraßen, 17 900 km Kantonsstraßen und 51 800 km Gemeindestraßen. Bedingt durch die zentrale Lage in Europa nimmt auch

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Geschichte

Nach dem Rückzug der Gletscher am Ende der letzten Eiszeit vor ca. 15‒10 000 Jahren wurden Menschen erst allmählich sesshaft auf dem Gebiet der heutigen Schweiz. An den Voralpenseen bestanden vor ca. 2500 bis 6000 Jahren Pfahlbauten. Im 1. Jahrhundert v. Chr. geriet der inzwischen von Kelten besiedelte Alpenraum unter römische Herrschaft. Im Mittelland finden sich

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Kultur

Als sehr frühe künstlerische Zeugnisse auf dem Gebiet der Schweiz gelten Tierzeichnungen auf Knochenfunden aus dem Kesslerloch, einer von jungsteinzeitlichen Jägern (15.000–11.000 v. Chr.) genutzten Höhle im Kanton Schaffhausen. Die im gesamten Alpenraum verbreiteten Pfahlbauten (4.‒1. Jahrtausend v. Chr.) wurden erstmals 1853/54 am Zürichsee entdeckt. Nach archäologischen Funden aus La Tène im Kanton Neuenburg wird die Jüngere Eisenzeit (ca. 450 v. Chr. bis um Christi Geburt) auch »La-Tène-Kultur« genannt.

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Literatur

Historisches Lexikon der Schweiz, https://hls-dhs-dss.ch/ (Stand 29.3.2020)
Lang, J., Demokratie in der Schweiz. Geschichte und Gegenwart (Baden
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Quellenangabe
Brockhaus, Schweiz. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/schweiz